Was für ein Zufall - pünktlich zum Wahljahr werden wir überschüttet mit Geschenken: Praxisgebühr weg, Rentenversicherungsbeitrag runter, Betreuungsgeld kommt usw. Ja, ist denn heut schon Weihnachten? Nein, es steht nur die Bundestagswahl vor der Tür. Und im Gegenzug für so viel Großzügigkeit erwartet man nun natürlich aufrichtige Dankbarkeit, die sich mit einem Kreuz an der richtigen Stelle auf dem Wahlzettel äußert. Ziemlich verlogen das Ganze, und so leicht zu durchschauen. Sollte man meinen. Aber viele werden sich mal wieder blenden lassen, brav und dankbar sein.
Ach, könnte doch jedes Jahr Wahl sein, möchte man meinen. Da das nicht der Fall ist, brauchen wir sicherlich nicht lange zu warten, bis die Daumenschrauben - natürlich erst nach der Wahl - wieder angezogen werden. Das Geld liegt nun mal nicht auf der Straße, auch nicht für den Staat. Wir dürfen gespannt sein, wo er es sich in den nächsten Jahren holen wird. Bis zur nächsten Bundestagswahl ...

... ob er auch die Scheidungskosten bezahlen kann. Seit einer Woche liegt der Scheidungsbeschluss auf meinem Tisch. Ich bin also geschieden. Der bittere Beigeschmack: die Rechnung der Anwältin war mit dabei. 2748 Euro! Und da fehlen noch die Gerichtskosten. Nachdem sich meine Schnappatmung gelegt hatte, hab ich mich dann doch erst mal gefreut, nun offiziell wieder Single zu sein, aber der Preis dafür ist zum Heulen ...

Was gab es noch? Fünf Urlaubstage an der Ostsee mit meinem Sohn. Die waren richtig schön. Wir haben uns super vertragen, hatten mal wieder Zeit, in Ruhe zu reden, und ich konnte noch mal für eine Weile Arbeit und Alltag hinter mir lassen.

Gestern Abend hat meine Ex angerufen, um ein paar Kinderbetreuungstermine abzustimmen. Dabei wurde mir bewusst, dass ich wohl in diesem Jahr an Weihnachten tatsächlich mal allein sein werde. Seit sich E. eine Katze angeschafft hat, haben sich meine Wochenendbesuche erledigt, und zwangsläufig auch gemeinsame Feiertage. Ich werde mich also bei meinem Vater einladen müssen, wenn ich Gesellschaft haben möchte. Vielleicht kommt mich auch mein Kind mal für einen Tag besuchen. Single-Leben halt ...

Eine Woche Ostsee. Sie war großartig, und den Fluglärm von schreienden Möwen hab ich mir gern gefallen lassen. Ansonsten nur klare Luft, Meeresrauschen, Sonnenaufgang am Horizont und viel Schlaf. So muss Urlaub sein.

Noch ist der Beschluss zwar nicht rechtskräftig, aber zumindest hat der Richter gestern verkündet, dass wir geschieden sind! Die "Veranstaltung" selbst war mehr ein Witz als eine Verhandlung. Nicht nur, dass versehentlich zwei Fälle auf die gleiche Zeit gelegt wurden, sondern auch der Ablauf waren irgendwie albern. Die Hälfte der Zeit verging damit, dass der Richter alles Wichtige fürs Protokoll in sein Diktiergerät sprach, dann verhedderte er sich bei den diversen Rentenanwartschaften, die meine Frau (Bank) und ich (ÖD) neben den normalen Rentenpunkten auszugleichen hatten. Schlussendlich dauerte das Theater knapp 10 Minuten, dann wurde der Beschluss verkündet.
Das Thema Unterhalt kam nicht vor. Somit müsste ich ab sofort keinen Unterhalt mehr an die Ex zahlen. Die Sache hat aber einen Haken. Ich möchte gern eine Folgenvereinbarung von ihr unterschrieben haben, in der sie mich u. a. von der Zahlung des Hauskredits freistellt. Die unterschreibt sie mir aber nur, wenn wir uns zum Unterhalt einigen. Jetzt kann ich es darauf ankommen lassen. Am End könnte ich aber doppelt Pech haben. Sie könnte im schlimmsten Fall jederzeit Unterhalt einklagen und trotzdem keine Kreditraten fürs Haus zahlen. Dann muss ich für Unterhalt und das Haus, in dem ich nicht wohne, aufkommen.
Nein, nein, sooo weit will ich gedanklich nicht gehen, und ich will ihr da auch keine Bosheit unterstellen. Ich hab beschlossen, jetzt erst mal Ruhe einkehren zu lassen. Fürs Erste - so war es ja ohnehin bis zum 18. Lebensjahr unseres Kindes angedacht von mir - werde ich weiter zahlen (freiwillig, aber nicht so viel, wie sie sich in ihren Träumen vorgestellt hat), erst einmal in den Urlaub gehen am Wochenende und das Urteil rechtskräftig werden lassen in vier Wochen. Und dann können wir uns ggf. noch mal unterhalten.
Trotz dieses bitteren Beigeschmacks hab ich gestern mit mir ein wenig gefeiert, mir was Schönes zu essen gekocht und eine halbe Flasche Sekt geleert. Und wie sagte mein Vater am Telefon: "Jetzt kannst Du wieder ganz offiziell auf Brautschau gehen!". Also dann ...

Morgen ist er nun, der "große" Tag. Momentan hab ich kein gutes Gefühl dabei. Dieser Tag könnte mein Leben bis ans Ende meiner Tage verändern, und das nicht zum Guten. Und eine Mail meiner zukünftigen Ex gestern Abend hat dieses Gefühl noch bestärkt. Sie möchte die Vereinbarung nicht unterschreiben, solange wir die Frage des nachehelichen Unterhalts nicht geklärt haben. Was zwar offen lässt, ob sie die Frage nun vom Gericht beantworten lassen möchte oder unter vier Augen klären will, aber ich muss mich auf alles gefasst machen.
Ja, die Gesetze haben sich geändert, ich weiß. Aber in diesen viel zitierten Änderungen geht es mit keinem Wort um "ehebedingte Nachteile". Und solche Argumente, die ggf. von meiner Frau ins Feld geführt werden könnten, zu entkräften, könnte schwierig sein, denn beide Seiten haben dafür keinerlei Beweise. Natürlich hat sie den gut bezahlten Job damals aufgegeben, weil sie dem Druck nicht mehr standhielt und weil man ihr eine großzügige Abfindung anbot. Es "passte" aber auch gerade mit der Einschulung unseres Sohnes zusammen, um den sie sich auf diese Weise besonders gut kümmern konnte. Was wiegt schwerer, was ist richtig? Es ist alles Ansichtssache und letztlich nicht objektiv zu entscheiden. Es kommt auf das Gericht an.
Und wer sich fragt, warum ich so unruhig bin, dem sei dieses Urteil zum Lesen empfohlen.

Vor kurzem hab ich den Entwickler einer Handy-App (in Englisch) auf einen Fehler hingewiesen im Zusammenhang mit der Darstellung der deutschen Umlaute.
Eben hab ich eine Mail bekommen, in der er mich höflich fragt, ob ich für ihn vielleicht die englischen Texte in seiner App mal auf Deutsch übersetzen könnte :-) So etwas hab ich noch nie gemacht, ist aber durchaus spannend. Allerdings stelle ich mal wieder fest, dass man in der deutschen Sprache für einen kurzen, knackigen englischen Text manchmal wesentlich mehr Wörter braucht. Nur ist da leider nicht immer so viel Platz auf dem Bildschirm ...

Wann habt Ihr zum letzten Mal einen Brief bekommen? Ich meine jetzt keine Post vom Amt, sondern einen richtigen, von Hand geschriebenen und ganz persönlichen Brief? Bei mir ist es Jahre her. Und heute kam mal wieder einer, und dann noch ein ganz netter - von der Mathedozentin aus meinem Studium! Sie muss um die 60 sein, total fit, unheimlich engagiert und motiviert und in der Lage, Sachverhalte solange und immer wieder anders zu erklären, bis sie auch der Letzte verstanden hat. Ich hab ihr meine drei Einsen in den Mathemodulen zu verdanken. Wenn man 20 Jahre von der Schule weg ist, kann so eine Integralrechnung einem ansonsten schon zu grauen Haaren verhelfen :-)
Wir haben uns während des Studiums toll verstanden, haben uns auch privat unterhalten, und nun den Kontakt auch nach dem Studium aufrecht erhalten. Jetzt hat sie mir zum Bachelor gratuliert und aus diesem Anlass einen Brief geschrieben, in dem auch noch ein kleines Büchlein steckte. Eine tolle Überraschung und ich hab mich riesig gefreut!

Zurzeit bin ich ziemlich angespannt aus schon erwähnten Gründen. Vielleicht ist es da eine gute Idee, ganz bewusst dagegen vorzugehen? Also hab ich mir einen vollen Wochenplan zusammengestellt: Heute Besuch bei einer ehemaligen Kollegin, tratschen, zusammen essen, und sicherlich auch das eine oder andere PC-Problem beheben. Samstag zu E., Sonntag zur IFA. Dienstag mit einer Kollegin Cocktail trinken, Mittwoch mit einem Bekannten essen gehen. Was fehlt, ist der Termin im Fitness-Studio, aber den hebe ich mich mir dann für Ende nächster Woche auf (bevor da jetzt irgendwelche Fragen kommen ...).

Also eine Woche gute Laune zusammen gestellt! Die richtige Antwort auf das, was mich zurzeit so beschäftigt. Und ganz entgegen dem Trend, den ich in so vielen Gesichtern in der Bahn sehe - viele schauen verbiestert vor sich hin, ist nur noch mit sich selbst beschäftigt, schaut nach seinem eigenen Vorteil, und Rücksicht und Höflichkeit sind kaum zu finden. Das fängt bei Foren an, die man, zumindest, wenn sich viele jüngere Leute darin tümmeln, gar nicht mehr lesen kann, ohne auf Beschimpfungen anderer Mitglieder oder gar Beleidigungen zu stoßen, und hört bei mir vor dem Haus auf. Der Hauseingang ist ständig zugeparkt, sodass nicht einmal mehr ein Kinderwagen vorbei passt. Jetzt hat man ein großes Halteverbots-Schild auf die Straße gemalt. Interessieren tut das niemanden, der Weg wird trotzdem zugestellt. Frei nach dem Motto - mir doch egal, Hauptsache ich stehe und muss nicht 10 Meter weiter laufen. Rücksicht? Höflichkeit? Warum gerade ICH?
Anderes Beispiel - Singlebörsen. Da bin ich ja nun schon eine Weile unterwegs. Und immer wieder erlebe ich es, dass man mit jemandem Kontakt aufnimmt, sich Nachrichten schreibt - und ganz plötzlich, ohne sichtbaren Grund, quasi mitten im "Gespräch", antwortet mein Gegenüber nicht mehr und ich lese nie wieder ein Wort von ihr. Wo ist das Problem, zumindest einen Satz zu schreiben, dass man kein Interesse mehr hat oder was auch immer? Sicherlich kennt man sich ja in diesem Stadium noch nicht und letztlich muss es mir egal sein, aber die verbreitete Unverbindlichkeit, Ignoranz und Intoleranz unserer Zeit finde ich sehr traurig.

In diesem Sinne: Auf eine schöne Woche :-))

Seit rund 14 Jahren schlage ich mich nun schon mit meiner LWS herum, zwei Mal war ich bereits zur Reha. Und immer wieder staunten die Ärzte, dass die vergleichsweise geringen optisch sichtbaren Veränderungen mittels MRT zu solch schmerzhaften Auswirkungen führen.
Damals kein Thema, aber inzwischen stellt sich schon die Frage - wie viel davon ist vielleicht doch psychosomatisch? Was will mir mein Körper sagen? Seit gestern Vormittag haben mich die Schmerzen mal wieder eingeholt, ich bewege mich wie ein alter Mann, kann kaum laufen, und das Schlafen wird zum Albtraum - vielleicht vier Stunden sind es geworden letzte Nacht, der Rest war eine Katastrophe. Eigentlich ein total ungünstiger Zeitpunkt, denn beruflich tut sich gerade Einiges, neue Wege, neue Chancen tun sich auf. Da sollte ich dabei sein, um den Zug nicht zu verpassen. Stattdessen liege ich lang und hab Schwierigkeiten, überhaupt aufzustehen. Ein Sonntag im Bett - aber SO hatte ich ihn mir nicht vorgestellt.